Ins neue Jahr mit einem Schiff und unserer Tournee

Das neue Jahr beginnt auf dem zentralen Mittelmeer mit einem vermissten Boot flüchtender Menschen. Bereits an Silvester wurde dem „Alarm Phone“ ein Boot mit 45 Menschen in Seenot gemeldet. Die Rettungsleitstellen in Libyen und Italien übernahmen keine Verantwortung für eine Suche oder Rettung, die libysche war noch nicht einmal erreichbar. Nach 74 Stunden war das Boot verschwunden. Eine Suchoperation mit einem zivilen Aufklärungsflugzeug war aufgrund des Wetters nicht möglich.

Klar ist: Weiterhin brechen Menschen auf, egal bei welchem Wetter. Die Zustände in Libyen sind unerträglicher als solch eine Überfahrt. Unvorstellbar.
Solange Menschen aufbrechen müssen, sehen wir uns in der Verantwortung, von ihrem Weg zu berichten. Das heißt: Wir gehen wieder auf Tournee!

Los geht es am 13. bis zum 22. März 2020. Wir machen uns auf den Weg von Freiburg in den Osten der Republik, durch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg!
Ob Schulen, Festival, Tagung, Kongress oder ein anderer Rahmen, wir freuen uns über alle Anfragen oder Hinweise für ein Gastspiel.


Eine Projektbeschreibung für Veranstalterinnen und Informationen zu unserer Tournee ist unter push-back.org/tournee/ zu finden. Anfragen können direkt dort gestellt werden oder natürlich per Mail an uns: post@push-back.org
Die Vorstellungstermine der Tournee finden Sie hier:

Bis es los geht, können wir ein winziges bisschen erleichtert sein. Nach fast sechs Monaten Beschlagnahmung machte sich die „Sea-Watch 3“ am 30. Dezember auf den Weg in einen neuen Einsatz! Mehr zu den Hintergründen der Beschlagnahmung in unserem Blogbeitrag dazu.

Zusammen mit der „Alan Kurdi“ und „Ocean Viking“ sind damit nun wieder drei Schiffe vor Ort. Trotzdem ist das Mittelmeer alles andere als eine sichere Fluchtroute: 2019 sind laut dem UNHCR weitere 1.050 Menschen im Mittelmeer ertrunken oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer nie erfasster Boote liegt jedoch deutlich höher und die Zahl der illegal durch die libysche Küstenwache zurückgeführten Menschen ist noch nicht einmal erfasst.

Daher treten wir unsere Tournee (immer noch) mit der Forderungen nach sicheren Fluchtrouten und nach dem Recht zu Retten an. Solidarity is not a crime!