174 Tage zu viel!

Das zivile Rettungsschiff der Organisation „Sea-Watch“ darf nach fast sechs Monaten Beschlagnahmung ihre Rettungsmissionen wieder aufnehmen.

Das Ringen hat ein Ende, für die Menschen hinter Sea-Watch. Zumindest vorerst ist ein dringend benötigtes Schiff bald wieder zurück in der Such- und Rettungszone vor Libyen. Für die Beschlagnahme der Sea-Watch 3 gäbe es keinen Anlass, das entschied das Zivilgericht von Palermo am Donnerstag Nachmittag. Sea-Watch teilte per Twitter mit, dass die Rettungsoperationen so schnell als möglich wieder aufgenommen werden.

„Das heutige Urteil bestätigt nicht nur die fehlende rechtliche Grundlage für das Festsetzen des Schiffes, sondern die politische Motivation dahinter. “

So Johannes Bayer von Sea-Watch.

Am 29. Juni erlangte die deutsche Kapitänin Carola Rakete ungewollt Berühmtheit, als sie das Rettungsschiff mit 53 Geretteten an Bord, gegen den Willen des damaligen Ministerpräsidenten Salvini, in den Hafen von Lampedusa lenkte.
Auf die darauf folgende Blockade und die Untätigkeit des Flaggenstaates, den Niederlanden, eine Wiederaufnahme der Rettungsoperationen zu ermöglichen, dem sogar mit unverhältnismäßigen Auflagen zur Registrierung des Schiffes begegnet wurde, reagierte Sea-Watch Anfang Dezember mit einem Flaggenwechsel.
Fortan fährt die Sea-Watch 3 also unter deutscher Flagge, in der Hoffnung auf eine Regierung, die sich ihrer menschenrechtlichen Verantwortung bewusst ist!